1877 – Gründung / 2002 – 125 Jahre

Feuerschutzpolizeiliche Bestimmungen gab es schon so lange wie menschliche Siedlungen. Alle Vorkehrungen gegen Feuergefahr waren schon seit ältester Zeit sehr streng, da ja auch die Feuergefahr in früheren Zeiten infolge der leicht feuergefährlichen Bauweise aus Holz und Stroh weit aus größer war als heute. Zudem waren auch die Mittel zur Bekämpfung von ausgebrochenen Bränden mehr als gering. Um einigermaßen gegen Ausbruch von Bränden geschützt zu sein, waren strenge Maßnahmen notwendig. In der Brander Gemeindeordung aus den Jahren 15571593 und 1709 sind diese eingehend beschrieben. Zweimal im Jahr hatten „die Feuerbeschauer“ die Feuerstätten zu überprüfen und zudem mehrmals unverhofft nachzusehen, ob nicht andere verbotene Zustände herrschten.

In seiner mehr als 900-jährigen Geschichte hat unser Ort mehrere Brandkatastrophen erlitten. Bei Ausbruch eines Brandes hatte die gesamte Bevölkerung sofort am Brandplatz zu erscheinen. In der Regel beschränkte man sich auf die Rettung der gefährdeten Nachbargebäude, und man dankte Gott, wenn man dieses Ziel erreichen konnte. Zweimal wurde der Ort vollständig eingeäschert, 1552 im zweiten Markgrafenkrieg und im 30-jährigen Krieg.

Bereits 1853, also 24 Jahre vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, wurde in Brand eine „Feuerspritze“ angeschafft und im Jahre 1875 durch eine bessere ersetzt. Diese Geräte wurden in Brand von einer Pflichtfeuerwehr betreut, die mit fast gleicher Ordnung und Führung wie eine Freiwillige Feurwehr arbeitete.

Am 04.Oktober 1877 gründeten Bürger der Gemeinde Brand die „Freiwillige Feuerwehr“!

Es war ihr erklärtes Ziel, ihren Heimatort vor Feuersnot und anderen Gefahren zu schützen und stets ihren Mitbürgern und Nachbarn Hilfe zu leisten.

Von dieser Zeit an sind alle Kommandanten namentlich bekannt:

  • Friedrich Leibold, erster Kommandant (Pflichtfeuerwehr)
  • Michael Gottschalk, Brauereibesitzer – ab 1877
  • Johann Horlamus, Drechslermeister – ab 1887
  • Georg Langfritz, Landwirt – ab 1889
  • David Dorn, Landwirt – ab 1892
  • Georg Bayer, Landwirt u. Gastwirt – ab 1898
  • Johann Horlamus, Drechslermeister – ab 1901
  • Georg Friedrich, Landwirt – ab 1906
  • Johann Göring, Landwirt – ab 1913
  • Hans Albrecht, Brauereibesitzer – ab 1914
  • Georg Friedrich, Landwirt – ab 1915
  • Leonhard Engelhardt, Zimmermann – ab 1921
  • Georg Hofmann, Landwirt – ab 1926
  • Christoph Leibold, Landwirt – ab 1929
  • Fritz Neuner, Zimmerpolier – ab 1940
  • Lorenz Held, Kaminkehrermeister – ab 1960
  • Gerhard Bleisteiner, Maschinenschlosser – ab 1968
  • Franz Elm, Bezirksschornsteinfegermeister – ab 1980
  • Uwe Herberger, Hausmeister – seit 1997
  • Rainer Rauh, hauptamtlicher Feuerwehrmann – seit 2017

Die Freiwillige Feuerwehr Brand verfügte schon seit ihrer Gründung über eine stattliche Anzahl aktiver Mitglieder. Im Jahre 1904 taten zum Beispiel 36 Feuerwehrmänner ihren Dienst am Nächsten. Lobend zu erwähnen sei auch, dass während des zweiten Weltkrieges, in dem zahlreiche Feuerwehrkameraden an allen Fronten eingesetzt waren, Frauen und Mädchen Feuerwehrdienst leisteten.

Von den vielen Brandfällen sei hier einer besonders erwähnt:

Am 30. März 1944 – bei einem Fliegerangriff – entstanden im Ort nicht weniger als 20 Brandherde. Der stark dezimierten Ortswehr gelang es mit Hilfe der Ortsbevölkerung einen großen Teil der Brände erfolgreich zu bekämpfen. Sieben Scheunen, ein Wohnhaus und einige Nebengebäude wurden bei diesem Fliegerangriff ein Raub der Flammen. Die etwa 20 hier im Ort stationierten französischen Kriegsgefangenen setzten sich bei dieser Brandkatastrophe sehr selbstlos ein und verdienten ein besonderes Lob.

Der Leistungsstand der Wehr, gemessen an Ausrüstung und Ausbildung, ist sehr gut. Im Jahr 1988 wurde unser neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Nachwuchsarbeit wird seit 1997 intensiv geleistet. Und auch einige der Brander Damen schlossen sich im Jahr 1999 der Feuerwehr an.

Im Jahr 2002 durfte die Wehr ihr 125-jähriges Jubiläum mit einem Kommersabend am 20. April und einem schönen Fest vom 07. – 09. Juni feiern.

Damals wie heute zählt:
„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“