Brandübungscontainer

In Baiersdorf machte der Brandübungscontainer Station. Auch zwei Brander hatten die Möglichkeit an einem Training teilzunehmen. So fuhren am Donnerstag, 15.10.2009, Roland Elm und Christian Greissinger nach Baiersdorf. Zusammen mit sechs weiteren Kameraden gab es im Vorfeld eine theoretische Unterrichtseinheit, in der u. a. die Verhaltensregeln während der Containerübung klar definiert wurden. Ein Verstoß würde schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen nach ziehen (Brandblasen und/oder Verbrühungen). Es wurden ebenso die verschiedenen Brandphasen in Erinnerung gerufen und ein Innenangriff durchgesprochen. Hält man sich vor Augen, dass ein Zimmer nach spätestens 3 – 4 Minuten in Vollbrand steht, wird einem erst bewusst, dass man nicht viel Zeit zum Überlegen einer Taktik hat . Das Erlernte muss einfach sitzen.

„Flash over“ – ein Schlagwort, welches wohl jeder schon gehört hat. „Back draft“… !?! – nix scheens! Mittels Videos wurde der Unterschied eindrucksvoll vorgeführt.

Beim Back draft handelt es sich um eine Rauchgasexplosion, hervorgerufen durch ein schlagartiges Zuführen von Sauerstoff. Die Wucht einer Explosion in Kombination mit einem Flammenball. Der Anteil von brennbaren, ausgasenden Material zu Sauerstoff überwog (fett) und durch die schlagartige Sauerstoffzufuhr kippte das Verhältnis, es wurde explosiv.

Der Flash over ist der Übersprung zum Vollbrand. Die ausgetretenen Rauchgase entzünden sich und es brennt an Stellen, die nichts mit dem eigentlichen Brandherd zu tun haben. In dieser Situation überwog zu Beginn der Sauerstoffanteil (mager) und durch die fortschreitende Erwärmung gasen immer mehr brennbare Materialen aus. Und diese Gase zünden durch, das Verhältnis wird explosiv.

Während des Unterrichtes wurde der Container von den Baiersdorfern Kameraden präpariert. Im Brandteil wurden ca. 10 m² Pressspanplatten angebracht. Das Feuer wurde mit 5 Holzpaletten angeschürt. Nachdem der Container im Ruhezustand erkundet und der Löschangriff nochmals durchgesprochen wurde, durften sich die Jungs ausrüsten. Jeder Einzelne wurde auf den korrekten Sitz seiner Ausrüstung hin überprüft. Erst dann gab Lehrgangsleiter Thomas von der Werksfeuerwehr ZF Sachs AG die Übung frei.

In der Abschlussrunde konnte jeder Teilnehmer seine gewonnenen Eindrücke wiedergeben. Es stellte sich heraus, dass während der Atemschutzausbildung nicht das ganze Spektrum angesprochen wurde und allein schon im theoretischen Teil viel Neues für die Kameraden zu erfahren war. Selbst die jährlich zu absolvierende Übungsstrecke in Herzogenaurach stellt eine ganz andere Herausforderung dar, als das im Container Erlebte. Fazit: Es sollte jedem Atemschutzgeräteträger ein solches Training im Container ermöglicht werden. Dass die Umsetzung schwierig ist, darüber braucht man nicht diskutieren. Bietet sich jedoch die Chance – Jungs und Mädels, ergreift sie! Es lohnt sich! (Auch, wenn man nur Zuschauer ist!)